Fukushima ist überall

Fukushima ist überall

Mahnwache in Altenhundem am 11.03.

 
Sowohl Tschernobyl als auch Fukushima galten als „sichere“ Atomkraftwerke – bis die Realität das Gegenteil bewies. Das mahnt, auch alle anderen Meiler endlich abzuschalten.

Vor fünf Jahren, am 11. März 2011 kam es in Fukushima zum Super-Gau. Erdbeben und Sturm sorgten für die Zerstörung eines angeblich sicheren Atomkraftwerks. Vor 30 Jahren, am 26. April 1986 explodierte das AKW in Tschernobyl. Der Dreck von dort fiel auch in Deutschland vom Himmel runter. Den Super-GAU, den gibt es also wirklich. Und er änderte viel.

 
Der Boden: kontaminiert. Das Gras: radioaktiv. Die Milch folglich auch. Der Sandkasten wird Sperrzone, die Kinder bleiben drinnen, Schuhe strikt draußen. Haare: täglich waschen. Eigene Ernte? Lieber nicht! Und die Bäuerinnen und Bauern? Pflügen das Gemüse unter. Müssen es wegkippen. Und eine Frage bleibt: Was können wir noch essen? 

 
„Ein solcher Unfall kann hier nicht passieren“ hießt es nach Tschernobyl bei allen, die weiter auf Atomkraft setzten. Doch dann kam, nach vielen „kleineren Zwischenfällen“ Fukushima. Die Meiler dort waren stärker als etwa die in Deutschland gegen Naturereignisse geschützt. Und ungeachtet aller Schwachstellen galten sie – wie alle AKW! – offiziell als „sicher“, das Unfallrisiko als vernachlässigbar. Doch dies erwies sich als falsch.

Wer meint, dass Fukushima und Tschernobyl weit weg sind und uns nicht interessieren muss, der denke an die "ziemlich sicheren AKW's" Tihange und Doel 3 in Belgien, die in den letzten Monaten Schlagzeilen gemacht haben. Tausende von Rissen in der Reaktorhülle sprechen eine deutliche Sprache. Ein Reaktorunglück dort bedeutet binnen 3 Stunden eine radioaktive Wolke in Aachen. NRW stünde vor einer schwierigen Situation und auch unser geliebtes Sauerland wäre stark betroffen.

In Deutschland sind noch acht AKW am Netz. Keines davon wäre heute noch genehmigungsfähig. Keines entspricht dem Stand von Wissenschaft und Technik, den das Atomgesetz eigentlich fordert. In keinem ist ein schwerer Unfall bis hin zum Super-GAU ausgeschlossen. Und mit jedem Tag, den sie länger laufen – Stichwort: Materialermüdung –, wird das Risiko größer. 

Rechtzeitig abschalten

Tschernobyl und Fukushima mahnen, die Gefahr einer Atomkatastrophe, die Leben und Gesundheit von Millionen bedroht, ernst zu nehmen. Sie mahnen, den Beteuerungen, diese oder jene Anlage sei „sicher“, keinen Glauben zu schenken. Beide Unfälle haben Schwachstellen offenbart, die davor keinen der Verantwortlichen bekümmert haben. Wir können mit Sicherheit davon ausgehen, dass es auch in den hiesigen Anlagen noch mehr solcher – unerkannten oder unbeachteten – Schwachstellen gibt. Dagegen hilft nur eines: Die Meiler abschalten, bevor es zur nächsten Katastrophe kommt!

Daran wollen wir auch hier in Lennestadt erinnern. Für Freitag, den 11.3. ruft der Ortsverband der GRÜNEN um 18 Uhr zu einer Kundgebung am Marktplatz auf. Um rege Beteiligung aus der Bevölkerung wird gebeten.

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