Thema: Gartenabfälle im Wald

 Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen beschließt, dass die Verwaltung ein Konzept zur bürgerfreundlichen Entsorgung von Gartenabfällen und Grünschnitt entwickelt und dabei insbesondere eine für diese kostengünstige und flexible Abgabe ermöglicht. Die Verwaltung wird beauftragt, in den kommenden Wochen eine Bestandserhebung in den Nachbarkommunen zu machen und dem Rat der Stadt zu seiner Sitzung im März 2018 eine Vorlage für eine Neuregelung der Grünschnittentsorgung in Lennestadt vorzulegen.

Unsere Begründung:

In den vergangenen Monaten sind bei unserer Fraktion immer wieder Beschwerden eingegangen, dass immer mehr Grünabfall in den Wäldern entsorgt wird. Laub, Strauchwerk, Rasenschnitt, verblühte Blumen lagern mittlerweile an vielen Wegesrändern und Böschungen. Ein Grund ist, dass die Entsorgung auf dem Wertstoffhof der Firma Remondis sehr teuer ist und die Bürger/innen nicht bereit sind, für eine Anhängerfüllung bis zu 40€ oder für ein Speissfass voll ca 15€ bezahlen zu müssen. Die Entsorgung am Kompostwerk in Olpe mit 5€/Anhängerladung scheint vielen Bürger/innen nicht bekannt oder zu aufwendig – denn schließlich ist damit z.B. aus dem Elspetal oder Saalhausen eine Fahrzeit von bis zu 45min/einfacher Weg verbunden. Auch die Möglichkeit, zusätzliche Säcke bei der Verwaltung zu beziehen, scheint wenig bekannt zu sein – und ist für Strauchwerk sicher auch nur bedingt geeignet. Die Ablagerung im Wald ist verboten und schadet nicht nur dem Ökosystem Wald und dem Boden, sondern sorgt zum einen auch für eine Ausbreitung nichtheimischer Pflanzen und gefährdet auch die Gesundheit der im Wald arbeitenden Menschen. Die Entsorgung von Blättern und Grasschnitt kann zur Überdüngung an dem Waldboden führen, so dass sich statt der standorttypischen Vegetation Brennnesselfluren und Neophytenbestände (wie Indisches Springkraut oder Knöterich) ausbreiten. Durch Gartenabfälle werden Zwiebeln, Knollen, Samen oder Wurzeln gebildet, die die heimischen Pflanzen verdrängen. Entlang der gerade von Touristen genutzten Wander- und Radwege bieten die Ablagerungen ein unschönes Bild und verringern die Erholungseignung und Attraktivität. Gartenabfälle, die in Wald und Flur abgelagert werden, verunstalten auch die Landschaft und verderben allen Erholungssuchenden das Vergnügen. Vor allem werden die abgelagerten Gartenabfälle schnell mehr: Wo erst einmal Abfälle liegen, denken andere, dass sie auch etwas dazulegen dürfen – so entsteht schnell eine große illegale Ablagerung. Ablagerungen am Gewässerufer können bei Starkregenereignissen abgeschwemmt werden und verstopfen im Fluß- und Bachlauf die Engstellen (Rohrdurchlässe, Brücken etc.) . Für die sowieso schon überhöhten Wildbestände werden neue Nahrungsquellen im Wald geschaffen – aber auch Gesundheitsgefährdungen, wenn verdreckter Bio-Abfall abgekippt wird. Eine aus unserer Sicht mögliche Vorgehensweise wäre, die Grünabfallsammelstelle für Lennestadt beim Bauhof in Theten zu lokalisieren und Samstags in den Monaten März bis Mai und August bis Oktober zu öffnen. Unter Aufsicht sollten dann dort Lennestädter Bürger/innen ihren Grünabfall gegen eine geringe Gebühr entsorgen können. Alternativ könnte auch versucht werden, dem Kompostwerk Olpe einen Containerabstellplatz zur Verfügung zu stellen und dieses mit der kontrollierten Abfallentgegennahme in Eigenregie zu beauftragen (läuft so ähnlich in der Gemeinde Wenden).

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